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Permakultur und Autarkie

 

Der „ideale“ Permakulturgarten ist ein in sich geschlossener Kreislauf, der ohne Energiezufuhr von außen existiert.
Wasser kommt durch Regen, Energie durch die Sonne, organisches Material wie Grünschnitt und Laub durch die Flora und Dünger in Form von Mist durch die Fauna (Tiere).

Tatsächlich stelle ich immer fest, dass man zwar mit Brennnesseljauche auch super düngen kann, aber Beete, die in irgendeiner Form Mist enthalten, einfach noch viel besser funktionieren.
Von allem ein bisschen ist die beste Formel für guten Boden.

Was macht man jetzt aber wenn man keinen Platz für Tierhaltung hat oder keine Lust, die Verantwortung zu tragen? Nicht genügend Grünschnitt, damit man ein Hügelbeet anlegen kann?

Ich zum Beispiel habe zwei kleine Kinder und einen Hund und bin dadurch schon nicht ganz frei, was zB. die Urlaubsgestaltung angeht.
Hühner, Schafe etc. hätten hier zwar Platz, aber ich habe im Moment keine Energie, mich angemessen um noch mehr Lebewesen zu kümmern. Und für die Anlage der Hügelbeete wollte ich auch nicht meine komplette Hecke roden.

Josef Holzer jun. (der Sohn vom bekannten Sepp) hat es in einem Interview treffend formuliert: Menschen und Höfe haben noch nie völlig autark funktioniert, sondern es gab immer Interaktionen und (Aus-)Tausch zwischen ihnen - und der ist auch wichtig.

Ich bekomme ab und an Hühner- und Kaninchenmist von verschiedenen Bekannten, Holzhäcksel von Baumfällern, Landschaftsgärtner und Leute aus dem Ort liefern tonnenweise Heckenschnitt an, manche sind froh wenn sie Ihre Erde vom Poolaushub bei mir loswerden. Ich bezahle nichts dafür und alle sind froh. Win - win.

Das ist kein klassischer Kreislauf und autark bin ich auch nicht, aber so streng muss man das meiner Meinung nach nicht nehmen. Man kann ja auch irgendwas zwischen „100% und 0% autark“ leben.
Wichtig ist, dass im Gesamtzusammenhang möglichst wenig „Abfall“ entsteht und alles verwertbare wieder verwendet wird - und alle Beteiligten voneinander profitieren.