Station 10: Das große Hügelbeet

 

Dieses große Beet ist eigentlich aus Zufall entstanden: Hier lagerte auf etwa 30 Metern der gesammelte Grünschnitt aus halb Königsbach und sollte zu einer Totholzhecke geschichtet werden. Dann suchte eine Familie aus Gimmeldingen jemanden, der die Erde ihres Pool-Aushubs gebrauchen könnte – und so kam eines zum anderen. Der Pool-Aushub wurde direkt auf den Grünschnitt abgeladen und so entstand dieses Hügelbeet.

Der einzige Nachteil bei einem Hügelbeet ist, dass es schneller austrocknet als ein ebenerdiges Beet und auch das Regenwasser zum Großteil an der Seite herabläuft. So entsteht zwar nie Staunässe, was im letzten Regenjahr ein großer Vorteil war, dieses Jahr ist es aber problematisch, wenn es teilweise 4 Wochen lang nicht regnet. Deshalb habe ich an vielen Stellen Versickerungsrinnen eingearbeitet, damit das Wasser sich darin sammelt und langsamer versickern kann.

 

Hast Du eigentlich bereits die Bewässerungsschläuche bemerkt? Es sind sogenannte Perlschläuche, sie sind wo immer möglich ein wenig unter der Mulchschicht entlanggeführt. Sie „schwitzen“ auf der ganzen Länge tröpfchenweise Wasser aus und bringen es direkt an die Wurzeln.

Somit verdunstet nicht unnötig Wasser und es kann im Sommer kaum Unkraut an der Oberfläche keimen, da diese sehr trocken ist.

Man denke an die Felder, die mittags um 12 Uhr mit Sprengern bewässert werden... der Großteil des Wassers verdunstet dabei noch direkt in der Luft.

Im Moment bewässern wir leider noch mit Leitungswasser, aber wir wollen die ehemaligen großen Sickergruben des Bahnhofs sobald als möglich zu Zisternen umbauen, um das winterliche Regenwasser in großen Mengen speichern zu können.

 

Der Idealfall wäre ein natürlicher Garten ganz ohne künstliche Bewässerung, aber das ist bei unseren örtlichen Gegebenheiten leider unrealistisch. In naturnahen Gärten mit einer gesunden Humusschicht und einer reichhaltigen Pflanzenwelt kann dies aber auch in heißen Sommern möglich sein.

 

Solangsam wachsen auf diesem Beet auch immer mehr Wildpflanzen und befestigen dadurch die Seiten, außerdem hält es dann auch die Feuchtigkeit besser.

Auf der höchsten Stelle wachsen trockenverträgliche mehrjährige Kräuter wie Rosmarin, Thymian, Bohnenkraut usw. An den schattigeren Stellen habe ich zur Befestigung Johannisbeer-Stecklinge gepflanzt, die zu kleinen Sträuchern heranwachsen werden.

Man entdeckt viel Ackerschachtelhalm darauf, der stört mich aber nicht. Ab und zu jäte ich, wenn er überhand nimmt, ansonsten freue ich mich, dass er das Beet stabilisiert. Außerdem kann man eine hervorragende Jauche zum Düngen aus ihm herstellen.

 

Viele Pflanzen wie der Kohlrabi bilden im Moment Samen. Diesen säe ich teilweise direkt wieder auf anderen Beeten aus. Und die Schoten der Radieschen kann man z.B. essen, wenn sie noch ganz frisch sind. Sie schmecken eigentlich besser als die eigentliche Radieschenknolle, da sie nicht so scharf sind. Außerdem kann man ca. 10 Hände voll Schoten von einer Radieschenpflanze ernten, das ist doch eigentlich viel ergiebiger.