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Die Landwirtschaft der Zukunft - eine Utopie

Eben habe ich auf Spiegel Online  ein Interview mit einem Entwicklungsbiologen gelesen, der genveränderte Pflanzen und insbesondere die Genschere Crispr-Cas-9 als Chance für eine bessere Ernährung Afrikas angepriesen hatte. Ein Teil-Zitat: „[...] hier ist eine genveränderte Tomate und die muss nur noch halb so oft gespritzt werden [...]“.

Warum „muss“ man Pflanzen eigentlich spritzen? Es herrscht der weitverbreitete Glaube, ohne Chemikalien könnte man keine ausreichenden Ernten einfahren.
Dabei beweisen Biobauern seit Jahrzehnten doch das Gegenteil.

Pflanzen sind nur hochanfällig für Schädlinge wenn sie in Monokulturen auf ausgelaugten Böden wachsen und die natürlichen Feinde der Schädlinge keinen Lebensraum finden.

Das heißt, das Grundproblem ist die Anbauform der industriellen Landwirtschaft, die auf falschen Annahmen basiert.

Warum baut man in Monokulturen an? Damit wenige Personen mit ganz großen Maschinen sehr effizient arbeiten können. (Funfact: ich habe mal bei einem solchen Hersteller für Landmaschinen gearbeitet).

Also weg von maschinell bearbeiteten Monokulturen? Das Argument wäre dann: so kann der Landwirt die Arbeit nicht mehr schaffen. Stimmt, einer alleine könnte nicht mehr so viel Land bewirtschaften.

Aber: viele Menschen könnten auf kleineren Flächen deutlich höhere Erträge erzielen - zB. nach dem Vorbild der Permakultur oder des biointensiven Anbaus.

Viel wird im Zuge der Digitalisierung diskutiert über den Wegfall eines Großteils der heutigen Jobs. Und was sollen die Menschen zukünftig arbeiten?
Ein Vorschlag: Wie wäre es mit Landwirtschaft in kleinem Maßstab? Mikrofarmen?

Ein Betreiber eines MarketGardens zB. kann zwischen 50-100 Haushalte alleine mit Gemüse versorgen und damit ein vernünftiges Einkommen erzielen.
@vom_garten_leben, @weierhoefer_gartengemuese oder @caromatisch_oeko_gemuesebau sind hier gute Vorbilder - neben vielen anderen.

Diese Form der Landwirtschaft bietet mehr Vielfalt, ist besser für die Natur und den Menschen.
Eine Utopie? Ich hoffe auf eine - im wahrsten Sinne des Wortes - Grassroot Bewegung.